Welche Bedeutung hatte die künstlerische Gestaltung des Raumes bei Ihren architektonischen Überlegungen?
Wir hatten uns von Anfang an dafür eingesetzt, einen Künstler zu finden, der mit uns zusammen etwas entwickelt und nicht hinterher irgendwelche Wandflächen zur Verfügung gestellt bekommt; ein bisschen ist es dann leider doch so geworden, weil sich alles so lange hingezogen hat, und auch, dass von dem Bezirksausschuss, als Vertreter der Öffentlichkeit, gefordert wurde, mittels der Kunst einen Ortsbezug zu Trudering herzustellen.
Das U-Bahnreferat hat dann einen Wettbewerb durchgeführt. … Die Arbeit von Sophie Kaiser hat übrigens am Anfang viel lieber gewirkt, als jetzt in ihrer Vielschichtigkeit, in ihrer Sinnlichkeit, die schon verstörend sein kann … aber das Tolle an der Arbeit sind die verschiedenen Ebenen. Ja das Spielen im wahren Sinne. …(Peter Bohn, Bohn-Architekten)
Ein Spezifikum bei der Realisierung der Arbeit war, dass die inhaltlichen Vorgaben seitens des Bezirksausschusses sehr konkret waren. Ist es üblich, dass die Vorgaben so weit ins Detail gehen?
Das hängt von der Situation ab. Wenn bei Arbeiten, die das Baureferat betreffen, so dezidierte Vorstellungen geäußert werden, dann werden diese schon in die ersten Beratungen der Kunstkommission mit einbezogen und man überlegt, inwieweit es Künstler gibt, die in der Lage und auch bereit sind, in dieser Richtung zu arbeiten. Aber es müssen Künstler sein, von denen wir wissen, dass sie sich qualifiziert haben und dass sie fähig sind, so etwas auf zeitgemäße Weise umzusetzen. Das ist das Entscheidende für uns. …(Horst Haffner, Baureferent der Landeshauptstadt München)
aus: „Tattoo + Spiele – ein Werkbuch“ Sophie Kaiser, Petra Stockdreher, München 1999
